Die Corona-Krise hat einen großen Einfluss auf die Wirtschaft und damit auch auf Marketing und Kommunikation. Doch in Anbetracht dieser unwirklichen und bislang noch nie vorgekommenen Situation wäre es falsch, die Kommunikation auf ein Minimum herunterzufahren. Die Krise prägt diese Gesellschaft. Deswegen müssen wir unsere Kommunikation nach ihr richten. Wir müssen Verantwortung übernehmen und können dadurch den Kunden oder die Zielgruppe langfristig an uns binden.

Onlinekommunikation – ist nun der Weg, der uns den Austausch ermöglicht. Die soziale Interaktion in Zeiten von Covid-19 verlagert sich spürbar in die sozialen Netzwerke. Laut dem Magazin Adzin nutzen 44 Prozent der Deutschen verstärkt die Onlinemedien. Mit der zunehmenden Ausbreitung der Pandemie steig der Medienkonsum über alle Kanäle hinweg. Das Marktforschungsunternehmen Kantar hat in einer ersten Studie die Mediengewohnheiten der Menschen während der Corona-Krise weltweit untersucht. So wurde ein Anstieg des Engagements in sozialen Medien um 61 Prozent gegenüber dem normalen Nutzungslevel kurz vor dem weltweiten Shutdown verzeichnet.

Teilen, Liken und Kommentieren – und das mehr denn je. Diese Entwicklung beobachten wir auch bei unseren Kunden: Die Community ist aktiver und die Reichweite steigt. Unser Experten-Tipp lautet jetzt: aktiv kommunizieren – mit Verständnis, Empathie und Fakten! Egal ob Nutzer im Business oder privaten Kontext: relevanter Content zu Corona ist aktuell sehr gefragt. Wir ziehen das positive aus der Situation und nehmen die Herausforderung, die sich durch Corona ergibt, an. Aber: Trotz einer möglichst positiven und zukunftsgerichteten Kommunikation sollte die aktuelle Situation nicht als Aufhänger genutzt werden, um einfach nur eigene Themen und Produkte zu platzieren. Der Versuch, einen künstlichen Bezug zur Krise zu schaffen kann schnell zu Vorwürfen und Kritik führen.

Unterstützung und Schutz – sind die Themen, die von der Öffentlichkeit erwartet werden. In einer Umfrage der Kommunikationsberatung Edelman gaben 87 Prozent der Deutschen an, dass Marken die Öffentlichkeit umfassend darüber informieren sollten, wie diese ihre Mitarbeiter und Kunden unterstützen und schützen. 82 Prozent der Deutschen fordern, dass die Werbung einer Marke den Fokus darauflegt, wie die Produkte und Dienstleistungen den Menschen helfen können. Wir sehen: Die für die Zielgruppe relevanten „Corona-Insights“ des Unternehmens sind die Reichweitentreiber in diesen Tagen. Genau das nutzen wir auch für die Kanäle unserer Kunden. Wir haben zuerst die aktuell laufenden Kampagnen auf den Prüfstand gestellt. Transparenz und Solidarität sind wichtige Kriterien, nach denen vorgegangen werden sollte. In der Corona-Krise teilen alle das gleiche Schicksal und damit kann offen umgegangen werden. Eine geplante Kampagne ungeachtet der aktuellen Situation und der öffentlichen Wahrnehmung umzusetzen, kann im schlimmsten Fall einen Shitstorm in den sozialen Medien auslösen. Im besten Fall wird sie einfach ignoriert. Deswegen muss, mehr denn je, bei allen kommunizierten Botschaften die Relevanz für den Empfänger beachtet werden. Empathie ist somit eine wichtige Kontrollinstanz. Welche Nachricht sende ich und was soll mit ihr bewirkt werden? Wie kommt das Gesagte oder Geschriebene beim Empfänger an? Außerdem sollte dabei stark auf die Tonalität und auf kleine Nuancen in der Ausdrucksweise geachtet werden.

Verstand und Nachsicht – danach muss jetzt agiert werden. Die strategischen Kernbotschaften müssen in Bezug auf die aktuelle Situation geprüft und gegenüber der Zielgruppe soft kommuniziert werden. Auch wir setzen uns täglich mit der Frage auseinander, ob sich die Inhalte immer auf die Corona-Krise beziehen müssen. Die Antwort: Nein! Denn das Bedürfnis nach Ablenkung und Sicherheit steigt. Mit „snackable Infotainment“ ist es aber nicht getan. Vielmehr müssen Informationen sauber aufbereitet und wenn möglich in leichter Sprache kommuniziert werden. Ehrliche und transparente Informationen können genauso wichtig sein wie unterhaltende Inhalte. Wir setzen uns genauestens mit den Reaktionen der Community auf unsere Inhalte auseinander uns passen danach die Inhalte an – Timing ist wie so oft alles. Die Kernthemen werden häppchenweise – leichtverdaulich der Zielgruppe präsentiert. Deswegen gilt:

Ruhe bewahren und Nachdenken – Haltung zeigen, offen und ehrlich kommunizieren – extern wie intern – sind Maximen, die für die Kommunikation und PR immer gelten. In Krisenzeiten wichtiger denn je. Eine heile Welt vorzuspielen ist fehl am Platz. Ebenso Profit aus der Krise zu schlagen. Unternehmen die längst über digitalen Kanäle mit ihren Kunden kommunizieren, sich nahbar und ansprechbar zeigen, haben es in diesen Tagen deutlich einfacher als digitale Anfänger. Corona stellt eine schwerwiegende Belastung für uns alle dar und wird uns noch eine ganze Weile begleiten. Deswegen stellen wir uns dieser Herausforderung und ziehen daraus unsere Learnings. Kommunikation ist für uns die Brücke, die verbindet. Auch in Krisenzeiten.

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