Der Jahrzehnte lang auf Effizienz getrimmte Wald im Harz, der überwiegend aus Monokulturen aus Fichte bestand, stirbt. Das liegt zum einen am immer wärmer werdenden Klima, zum anderen an der fehlenden Anpassungsfähigkeit des Nadelbaums. Ein Blick in die Landschaft verrät das Geheimnis: Mischwälder zeigen sich deutlich robuster gegenüber der Trockenheit im Sommer und den neuen klimatischen Bedingungen. Diversität siegt. (Übrigens etwas, das man auch im Arbeitskontext immer wieder feststellen kann.) Für das Ökosystem Wald im Harz ist das Waldsterben eine Katastrophe. Denn ins trockene und tote Gehölz setzt sich der Borkenkäfer. Er ist ein natürlicher Bewohner des Ökosystems und verwertet die Reste. Durch die steigende Anzahl an Nahrung, steigt auch die Population des verteufelten Insekts immens. Dabei ist er nicht für das Waldsterben verantwortlich. Das Problem liegt im Klimawandel. Die Folgen sind weitreichend:
- Wälder stabilisieren die Landschaft. Das schützt vor allem bei Wetterextremen wie Hochwasser oder Sturm. Ohne Bäume können Erdmassen wegbrechen oder sich zu Sandstürmen formieren.
- Der natürliche Filter fehlt. Unser Trinkwasser aus den Bergen wird durch mehrere Sedimentschichten und Bodenschichten gefiltert. Wälder helfen bei diesem Prozess.
- Leben im Wald: Rehe, Vögel, Füchse und so viele Tiere aber auch Pflanzen leben gemeinsam im Wald. Ihr Lebensraum steht auf der Kippe.
Ist die Lage also dramatisch? Ja! Können wir etwas tun? Auf jeden Fall. Gemeinsam mit anderen Unternehmen haben wir zusammen den Auftakt eines neuen Waldes gepflanzt: Rund 500 Setzlinge des robusten Bergahorns sind der Anfang für einen gesunden und überlebensfähigen Wald im Harz. Das ist richtige Arbeit. Spitzhacke richtig schwingen, Setzling sicher und sanft mit Erde bedecken und von vorn. Was komisch ist: Das Areal ist umzäunt. Der Revierleiter erklärt, dass unsere körperliche Arbeit schnell durch Wildtiere zunichte gemacht werden würde, für die die jungen Bäume leckere Snacks sind. Sobald die Setzlinge angewachsen und bissfest sind, wird der Zaun wieder zurückgebaut.