Homeoffice: Eine unvermeidbare Anpassung an die Klimakrise?

Die Klimakrise ist keine ferne Bedrohung mehr, sie ist hier und jetzt. Sie verändert nicht nur unsere Umwelt, sondern auch die Art und Weise, wie wir arbeiten. Die durch den Klimawandel verursachte Zunahme extremer Wetterereignisse macht es immer schwieriger, den Arbeitsplatz zu erreichen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland seit 1881 bereits um 1,5 Grad Celsius gestiegen und könnte bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere 3,7 bis 4,5 Grad Celsius ansteigen.

Nach Auswertungen der CATDAT-Datenbank werden wetter- und klimabedingte Naturkatastrophen in Deutschland zwischen 1980 und 2020 Schäden von insgesamt über 100 Milliarden Euro verursachen. Einer Studie des Umweltbundesamtes zufolge könnten diese Kosten bis zum Ende des Jahrhunderts auf bis zu 800 Milliarden Euro ansteigen, wenn keine drastischen Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden. Diese Zahlen sind erschreckend und verdeutlichen die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels. Doch sie erzählen nur einen Teil der Geschichte. Hinter diesen Zahlen stehen Menschen, die ihr Zuhause, ihre Ernte und manchmal sogar ihr Leben verloren haben.

Allein der Dürresommer 2018 hat in Niedersachsen regional Schäden von rund 980 Millionen Euro verursacht. Solche extremen Wetterereignisse werden es den Arbeitnehmer:innen zukünftig immer häufiger schwierig machen, ihren Arbeitsplatz sicher erreichen zu können. Überflutete Straßen, ausfallende öffentliche Verkehrsmittel und in Extremfällen das Abschneiden ganzer Gemeinden von der Außenwelt. Homeoffice wird dann keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Die Prognosen für die Zukunft sind noch beunruhigender: Mehr Hitzewellen-Tage, Tropennächte und extremer Niederschlag.

Der Klimawandel schränkt uns schon heute in unseren Freiheiten ein und wird uns in Zukunft immer gravierendere Einschnitte abverlangen. Die zwangsweise Verlagerung unserer Arbeit ins Homeoffice ist nur eine von vielen Anpassungen an eine sich verändernde Welt. Es ist eine Reaktion auf eine Krise, die wir nicht mehr ignorieren können.

Diese Anpassung an das Homeoffice kann jedoch auch positive Auswirkungen haben. Es kann zu flexibleren Arbeitszeiten, einer besseren Work-Life-Balance und einer Reduzierung des Pendelverkehrs führen. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes könnte die Verlagerung von Arbeit ins Homeoffice die CO2-Emissionen des Verkehrs um bis zu 8% reduzieren. Es ist eine Möglichkeit, unsere Arbeitswelt nachhaltiger und widerstandsfähiger gegenüber zukünftigen Krisen zu gestalten.

Die Klimakrise gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie erfordert drastische Maßnahmen und Anpassungen in allen Bereichen unserer Gesellschaft, auch in der Arbeitswelt. Homeoffice ist nicht die einzige Lösung, aber ein wichtiger Teil der Antwort.