Innovatives Recruiting: Bewerbungsprozess in Zeiten von Corona
Die Corona-Krise ist völlig unerwartet und mit großer Wucht in unser Leben geplatzt. Plötzlich steht das öffentliche Leben still. Und damit bringt die Krise alle sonst so gewöhnlichen Prozesse völlig durcheinander. Für mich als frische Hochschulabsolventin stellte sich unter anderem die Frage, ob trotz der Krise überhaupt ein Berufseinstieg gelingen kann. Und überhaupt: Wie funktioniert das eigentlich, bewerben in Zeiten von Corona?
Erste Kontaktaufnahme & virtueller Bewerbertag
Meine kleine, spannende Bewerbungsreise bei rlvnt begann Ende März, drei Tage nach Verkündung des Kontaktverbotes. Trotz der Corona-Krise hat rlvnt seinen Recruiting-Prozess im Homeoffice aufrecht gehalten. Als Antwort auf die Zusendung meiner Bewerbungsunterlagen erhielt ich zunächst eine Einladung zu einem Telefongespräch und in einem zweiten Schritt zu einer Videokonferenz, in der ich Kathy und Matthias kennenlernte. Ich zog mir vorher Bluse, Blazer und natürlich auch die passende Anzughose an, selbst wenn die auf dem Screen nicht zu sehen war. Trotz des Umstandes, dass ich in meinem Wohnzimmer am Esstisch saß, hatte ich so das Feeling eines „echten“ Vorstellungsgespräches. Zum Abschluss der Videotelefonie bekam ich – fortgeschrittene Digitalisierung sei Dank – noch einen virtuellen Rundgang durch die Agenturräumlichkeiten.
Den Höhepunkt des innovativen Bewerbungsprozesses bildete ein virtueller Bewerbertag. Hierbei wurde uns Anwärtern morgens eine Aufgabe per E-Mail zugesandt, für deren Bearbeitung wir bis zum Nachmittag Zeit bekamen. Mit der Präsentation meiner Ergebnisse per Videokonferenz fand meine ungewöhnliche Bewerbungsreise ein erfolgreiches Ende.
Meine fünf Learnings
Ein Jobeinstieg kann auch in Zeiten von Corona gelingen. Natürlich lässt sich eine Arbeitsatmosphäre am besten live vor Ort erfahren. Und diese Erfahrung hat mir beim Unterschreiben meines Arbeitsvertrages gefehlt. Es war ein seltsames Gefühl, am ersten Arbeitstag in ein Büro zu fahren, in dem man niemals zuvor gewesen ist und in dem man keine Person vorab persönlich kennengelernt hat. Ein erstes Händeschütteln hat nicht stattgefunden, nur Hund Tessy konnte ich „richtig“ begrüßen. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass mir durch den Einsatz von Videotelefonie der persönliche Eindruck meines neuen Arbeitsplatzes gefehlt hätte. Daher kommen hier meine fünf Learnings für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess in Zeiten von Corona:
Seid besonders offen für neue Herausforderungen. Haltet in der aktuellen Situation die Augen offen und verschließt euch nicht vor Neuem. So könnt ihr die Lücke bis zum nächsten Job aktuell wunderbar mit Online-Weiterbildungsangeboten oder kreativen Learnings füllen.
Sorgt für das Feeling eines „echten“ Vorstellungsgespräches. Geht ein Bewerbungsinterview über Telefon bzw. Videokonferenz genauso an, wie ein Face-to-Face-Gespräch am potentiellen neuen Arbeitsplatz. Zieht euch ein Bewerbungsoutfit an, das ihr auch unter „normalen“ Umständen tragen würdet und bereitet euch auf das Gespräch vor.
Lasst euch nicht verunsichern. Auch wenn ihr euren Gegenüber nicht wirklich live vor euch habt und anhand seiner Gestik und Mimik kein direktes Feedback auf Gesagtes erahnen könnt, bleibt bei euch und konzentriert euch auf die Inhalte, die ihr rüberbringen möchtet.
Fragt viel und genau nach. Nur so könnt ihr ein möglichst genaues Bild davon bekommen, wie euer potentieller neuer Arbeitsplatz aussieht und das Miteinander im Büro abläuft. Hinterfragt euch in Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch auch selbst und denkt darüber nach, was ihr dem Arbeitgeber bieten könnt. Wie könnt ihr euer bisheriges Know-how erfolgreich einsetzen? Auf welche seiner Kunden könntet ihr eure Superkräfte ausspielen?
Seid ehrlich und verstellt euch nicht.Indirekte Kontakte, wie Videoübertragungen, Telefonate oder E-Mails mögen dazu verleiten, sich anders zu präsentieren, als man eigentlich ist. Bleibt euch trotz der technischen Gegebenheiten treu.