Nano Banana im Praxistest: Wie Googles neues Bildmodell die kreative Kommunikation verändert

Wenn der erste Hype vorbei ist, beginnt oft der spannendste Teil – dann, wenn Tools ihren Platz im Alltag finden. Nano Banana, Googles vermeintlicher „Photoshop-Killer“, war in den vergangenen Monaten überall Gesprächsthema. Wir wollten wissen, was das Tool jenseits der Schlagzeilen kann – und haben es im Agenturalltag ausgiebig getestet.

Nano Banana – besser als Photoshop?

Nano Banana kann mehr, als nur neue Bilder zu generieren. Sein eigentlicher USP liegt darin, bestehende Motive zu bearbeiten, zu kombinieren oder komplett neu zusammenzusetzen. „Mach den Himmel klarer“, „ändere die Stimmung auf Abendlicht“, „setz die Person ins Café“ – das Modell versteht erstaunlich präzise, was gemeint ist, und setzt die Anweisungen überzeugend um.

Hinter dem spielerischen Namen steckt Gemini 2.5 Flash Image: In Google AI Studio ist es kostenlos (aber limitiert) verfügbar, über Vertex AI kostenpflichtig auch für professionelle Anwendungen. Google beschreibt es als „leichtes, aber leistungsfähiges“ Modell und sorgt mit SynthID, einem unsichtbaren Wasserzeichen, für Transparenz bei KI-generierten Inhalten.

Was uns im Test überzeugt hat

  1. Arbeiten mit natürlicher Sprache Objekte austauschen, Farben anpassen, Stimmungen verändern – all das funktioniert mühelos per Texteingabe. Kein Fachjargon, kein technisches Wissen nötig.
  2. Visuelle Kohärenz Selbst nach mehreren Bearbeitungsschritten bleibt das Bild stabil. Licht, Perspektive und Schatten wirken natürlich und stimmig.
  3. Character Consistency Eine große Stärke ist die Wiedererkennbarkeit von Figuren über mehrere Bilder hinweg. Für Markencharaktere, Serienmotive oder Storyboards ist das ein echter Fortschritt.
  4. Flexible Formate für jeden Kanal Ob LinkedIn-Post, Website-Header oder Reel: Nano Banana unterstützt zahlreiche Seitenverhältnisse – praxistauglich im Tagesgeschäft.
  5. Integration in bestehende Workflows Über die API lässt sich das Modell problemlos in laufende Prozesse einbinden, etwa für Kampagnenvisuals.

Was (noch) nicht perfekt ist

Viele nannten Nano Banana vorschnell das „Ende von Photoshop“. So weit ist es unserer Meinung nach nicht. Das Modell beschleunigt kreative Prozesse erheblich und liefert faszinierende Ergebnisse, ersetzt aber keine professionelle Designsoftware. Photoshop & Co. bleiben unentbehrlich, wenn Präzision oder komplexe Retuschen gefragt sind. Nano Banana ist der Schnellstarter, der Ideen sichtbar macht, bevor sie in die Feinarbeit gehen. Noch zeigen sich kleine Schwächen – etwa leichte Artefakte oder unnatürliche Texturen. Hier braucht die Technologie Zeit und Training.

Warum das Tool relevant bleibt

Gerade weil der erste Hype vorbei ist, lohnt sich der zweite Blick. Nano Banana hat sich als vielseitiges, stabiles Werkzeug etabliert. Kommunikationsteams können damit schneller experimentieren, Ideen visualisieren und Varianten testen – ohne lange Abstimmungsschleifen.

Was sich sonst noch bewegt

  • Sora 2 (OpenAI) erzeugt realistische Videos mit Ton. Bewegungen, Stimmen und Geräusche lassen sich zu lebendigen Clips kombinieren – ideal für Social-Media-Formate.
  • ChatGPT Merchants bringt Commerce direkt in den Chat. Produkte lassen sich dort entdecken und kaufen. Für Marken heißt das: Kommunikation und Conversion rücken näher zusammen. Parallel gewinnt GAIO (Generative AI Optimization) an Bedeutung – Inhalte müssen künftig auch für KI-Systeme optimiert sein.
  • ChatGPT Apps öffnen die Plattform für externe Anwendungen wie Canva, Figma, Spotify oder Booking. Nutzer:innen können direkt in ChatGPT Playlists erstellen, Designs anpassen oder Reisen planen. Für Kommunikationsteams entsteht eine neue Arbeitsumgebung, in der Recherche, Kreation und Planung verschmelzen. Hinweis: In Europa ist die Funktion derzeit noch nicht verfügbar.

Weimatar – Deutschlands erster KI-Minister?

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat mit Weimatar einen politischen Avatar vorgestellt. Der digitale Zwilling wurde mit der Plattform Synthesia entwickelt und kommuniziert gesellschaftliche Themen in verschiedenen Sprachen – ein weiteres Beispiel dafür, wie KI in die politische Kommunikation einzieht.

Fazit: Zwischen Hype und Handwerk

Nano Banana zeigt, wie schnell KI vom Experiment zur echten Arbeitsunterstützung wird. Das Modell erweitert den kreativen Prozess, statt ihn zu ersetzen, und bringt Tempo, Inspiration und Zugänglichkeit in die tägliche Content-Arbeit. Für Kommunikationsteams öffnen sich neue Spielräume: KI wird zum Partner im kreativen Denken, nicht zum Konkurrenten. Entscheidend ist, sie mit klarem Ziel, Qualitätsbewusstsein und Verantwortung einzusetzen.

Wer sich frühzeitig mit den passenden Tools und Strategien auseinandersetzt, verschafft sich klare Vorteile. RLVNT.AI unterstützt auf diesem Weg – von der Strategie bis zur Umsetzung.


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