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Was bringt das Jahr 2018?

Die großen Buzzwords wie Digitalisierung und Augmented und Virtual Reality, die aktuell die Kommunikationsbranche verändern und bewegen, stehen natürlich auch bei uns auf der Agenda. Aber was ist wirklich neu daran? Eigentlich nur die Technik, denn die Kommunikation bleibt bestehen. Denken wir einmal zurück an die Entstehung unserer Zunft, als Mad Man in den 60ern von Plakat-Werbung zu Film wechseln musste. Mit Whiskey und Zigarette in der Hand und auf die NYC Skyline blickend musste er sich plötzlich neue Wege überlegen, mit den Menschen zu kommunizieren. Doch dann wurde schnell klar, dass diese neue Art von Interaktion und Kommunikation ungeahnte Möglichkeiten bietet. Genauso ist es heute auch –  was bleibt, ist die Kommunikation. Wir ändern nur die Art zu sprechen, aber sprechen werden wir immer.

Unsere Branche wandert seit Jahren zunehmend aus dem klassischen Printsektor in die digitale Welt: Informationen müssen immer schneller und kleinteiliger aufbereitet werden. Content – das Buzzword 2017. „Wir können alles verkaufen, solange wir eine gute Geschichte dazu erzählen können.“ Aber ist es wirklich so? Ja, denn Produkte verkaufen sich heute nicht mehr nur weil sie da sind. Menschen wollen von einer Marke überzeugt und vor allem emotional von ihr in den Bann gezogen werden. Unsere Branche muss mit dem Wandel der Zeit gehen und darf sich nicht wie Mad Man darüber echauffieren, dass eine Verschiebung der Medien stattfindet.

Kommunikatoren müssen sich in der heutigen Zeit in die jeweiligen Zielgruppen einfühlen und mit ihr interagieren. Wir dürfen nicht mehr einfach nur stören – wir müssen nahtlos mit unseren Zielgruppen eins werden, für sie greifbar werden und unseren Marken eine Persönlichkeit geben. DON´T BE JUST FUNNY, BE RLVNT! Das ist nicht nur in diesem Jahr unser Ziel. Dieser Herausforderung stellen wir uns als inhabergeführte Kommunikationsagentur schon seit der Gründung. Wir begeben uns auf eine Ebene mit den Zielgruppen unserer Kunden und versuchen, ihre Interessen und Wünsche zu verstehen. Nur so können wir Kommunikationsstrategien entwickeln, die langfristig ausgelegt sind und Marken wachsen lassen.

Unsere Top-Themen

Anpfiff und GO: Auftakt für das Jahr 2018. Und nicht nur die WM ist das große Highlight in diesem Jahr. Nein, weit gefehlt! Auch bei uns jagt dieses Jahr ein spannendes Projekt das nächste und wir freuen uns auf jede Menge neue Herausforderungen. Drei Themen werden uns in diesem Jahr besonders umtreiben:

Thema 1: Die redaktionelle Transformation von Kommunikationsabteilungen

Ja, man könnte es auch digitale Transformation nennen. Aber das eigentlich Spannende ist doch, dass viele Unternehmen vor dem Hintergrund der notwendigen Professionalisierung ihrer Kommunikation mittlerweile abteilungsübergreifende redaktionelle Prozesse einführen. Der aus den Medien bekannte Newsroom ist hier eine perfekte Vorlage für Strategie-, Struktur- und Organisationsprozesse, die vor allem von B2B-Unternehmen angeschoben werden. Aber auch im B2C-Bereich bietet er Unternehmen die Möglichkeit, abteilungsübergreifende Kommunikation zu realisieren und diese in einer einheitlichen CI und CD auszuspielen.

Wir haben dieses Jahr die spannende Aufgabe, gleich mehrere Unternehmen auf diesem Weg zu begleiten (mehr dazu in Kürze). Dabei stützen wir uns auf unsere Erfahrungen aus vergangenen Kundenprojekten sowie auf die langjährigen Erfahrungen von Matthias Biebl, die er als Kommunikationsverantwortlicher bei McDonald’s und Danone gesammelt hat. Matthias Biebl: „Eine erfolgreiche Newsroom-Implementierung basiert auf der Individualität jedes Unternehmens. Jeder dieser Prozesse ist stark abhängig von der Unternehmensstruktur. Allen gemein ist jedoch die Tatsache, dass es sich in erster Linie um einen internen Stakeholderprozess handelt, denn ohne die Bereitschaft zur abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit funktioniert es mit dem Newsroom nicht.“

Thema 2: Datenbasierte Media Relations

Auch die Media Relations erleben eine Transformation. Media Relations mögen im Vergleich zum Storytelling merklich weniger „sexy“ erscheinen. Nichtsdestotrotz spielen sie auch im heutigen Zeitalter eine wesentliche Rolle im PR-Instrumentarium.

Aber warum ist das so?

  • In der immer größer werdenden Content-Flut erhält der etablierte Medienmarkt wieder eine wichtige Funktion, besonders wenn es um die Einordnung unabhängiger Information geht. Im Gegensatz zu Sascha Pallenberg glauben wir, dass sich Kommunikation noch immer durch einen bunten Mix an Plattformen auszeichnet und Menschen sich sehr viel differenzierter die für sie notwendigen Informationen beschaffen als wir denken. Wir können nicht einfach nur in schwarz und weiß denken. Auch starke Unternehmesmarken brauchen unabhängige Plattformen, die über sie berichten und das sind heute mehr als in den letzten 5 Jahren die klassischen Medien. Aber Obacht: Wir sprechen nicht nur von Print, denn auch die großen Medienhäuser durchlaufen die digitale Transformation.
  • Media Relations sind aus der Perspektive von SEO und Performance-Marketing eine mächtige und wertvolle Waffe und unterstützen die Lead-Generierung ungemein. Durch die digitale Transformation kommen plötzlich Bereiche zusammen, die zuvor nur wenig miteinander zu tun hatten. SEO-optimierte Pressemeldungen haben heute die Chance, ein ganz neues Level in Sachen Reichweiten und Lead-Generierung zu erreichen.

Aber was bedeutet denn nun eigentlich datenbasierte Media Relations? Medienhäuser verlassen sich heute immer seltener auf die journalistische Erfahrung ihrer Redaktionen, wenn es um die Auswahl und Platzierung von Geschichten geht. Vielmehr entscheiden sie auf der Grundlage von Daten. Engagement- und Reichweitenzahlen werden essenzielle Faktoren zur Beurteilung der Qualität journalistischer Texte. Eine Geschichte, die online funktioniert, hat beste Chancen, auch ins Blatt gehoben zu werden. Kommunikation basiert heutzutage auf Algorithmen – genauso wie Suchmaschinen und Social Media Plattformen, die immer schlauer werden, wenn es darum geht, irrelevante Inhalte aus Content-Streams herauszufiltern. Ohne vernünftige Datengrundlage kann Agenturberatung daher heute nicht mehr funktionieren. Eine Idee muss die jeweiligen Relevanzfilter der Marken und Zielgruppen durchlaufen. Wir müssen verstehen, wie wir Daten nutzen können, um die Zielgruppen unserer Kunden zu verstehen. Mit diesem Thema beschäftigen wir uns zurzeit sehr intensiv. Viele Informationen sind bereits verfügbar. Doch das Spannende ist, den großen Wust an Daten intelligent miteinander zu verknüpfen um daraus die wirklich relevanten Schlüsse zu ziehen. Noch haben wir das ideale Setting hierfür nicht gefunden. Aber unser Digital-Team arbeitet an einer interdisziplinären Lösung.

Thema 3: Digitale Markenführung in Franchise-Systemen

Zugegeben, ein sehr spezielles Thema, das sehr mit der Herkunft unserer Geschäftsführer und unserer derzeitigen Arbeit für McDonald’s Franchise-Nehmer zu tun hat. Bereits vor zwei Jahren hat Matthias Biebl dazu einen Workshop beim Deutschen Franchise-Institut gehalten, denn wir sind der festen Überzeugung, dass sich das Thema Markenführung in Franchise-Systemen gravierend verändert hat. Wer die immanente Viralität eines Franchise-Systems begriffen hat und diese zu nutzen weiß, kann sich eine starke Wettbewerbsposition aufbauen und aus einem vermeintlichen Nachteil einer Organisationsstruktur mit dezentralen Vertriebsstrukturen einen Vorteil gegenüber rein digitalen Vertriebsformen machen.

Franchise-Systeme leben davon, dass sie ein Verbund aus zahlreichen mittelständischen, lokalen bzw. regionalen Unternehmen und Unternehmern sind. Lokale Relevanz ist also Teil der DNA und eine Stärke, über die Amazon & Co. in dieser Form nicht verfügen.

Die große Herausforderung: Um relevante und erfolgreiche Social Media-Kommunikation auf lokaler Ebene zu betreiben (und zu finanzieren), ist ein Mindestaufwand erforderlich, der die meisten Franchise-Nehmer zeitlich wie finanziell meist überfordert. Hier ist also eine smarte Lösung gefragt. Unsere wollen wir in Kürze ausrollen.

Ihr seht, das Jahr 2018 wird in jeder Hinsicht spannend!

Gruß die rlvnts

Autoren: Matthias Biebl u. Nils Feuser

#Content-Strategy und vernetztes #Storytelling, damit setzen sich nicht nur immer mehr Unternehmen und Kommunikationsagenturen auseinander, auch die Medien und einschlägigen TV-Formate befassen sich intensiv damit, wie sich durch die geschickte Kombination der verschiedenen Kanäle Reichweiten steigern und die Themen erfolgreich verlängern lassen. Bei einer Podiumsdiskussion, die ich im Rahmen der 2. Tagung CSR-Management der Deutschen Presseakademie mit WDR-Redakteur Detlef Fintz führen durfte, gestand der Markencheck-Erfinder ein, dass man beim Markencheck noch Nachholbedarf in Sachen Social Media habe. Fintz kündigte aber an, diesem Thema künftig größere Aufmerksamkeit schenken zu wollen: “Hier können wir von RTL und dem Team Wallraff etwas lernen.”

Bereits seit Dezember 2012 verfügt der Markencheck über eine eigene Facebook-Seite, die aktuell aber gerade einmal 4.300 Fans zählt. Wenig beeindruckend angesichts der Zuschauerzahlen jenseits der 5 Millionen, die einzelne Sendungen der Staffel erzielt haben. Auf der Facebook-Seite tut sich aber einiges: Gegenstand der regelmäßigen Posts sind nicht nur die Arbeit der Redaktion, Reaktionen auf die Beiträge oder untersuchten Firmen. Es werden auch verbraucherrelevante Meldungen zu anderen Unternehmen veröffentlicht, z.B. die aktuelle Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Primark, und User dabei zur Kommentierung animiert. Die Redaktion ist also drauf und dran, den Markencheck auf Facebook als Marke für verbraucherrelevante Meldungen zu Unternehmen zu positionieren.

Ein wenig neidisch wird die Online-Redaktion des WDR dennoch auf die Facebook-Seite des Team Wallraff blicken, die mit aktuell 67.600 Fans rund die 15-fache Reichweite erzielt und es anderen Magazin-Redaktionen derzeit vormacht, wie erfolgreiches Storytelling funktioniert: Reaktionen und Updates zu den einzelnen Themen werden gepostet, außerdem neue Beiträge im “Undercover-Blog” auf der Website von RTL geteasert. In einer Analyse kurz nach Ende der aktuellen Team Wallraff-Staffel resümiert der Kölner Sender den Erfolg bei der digitalen Verlängerung zufrieden: “Posts zu den Inhalten (Zalando, Burger King, Altenpflege, Security) lösten insgesamt 164.000 Facebook-Aktivitäten auf den Fan-Sites der Mediengruppe RTL Deutschland aus (Likes, Shares, Kommentare). Damit hatten mehrere Millionen Facebook User Zugang zu den Informationen und den sendungsverlängernden digitalen Angeboten bei RTL.de und dem Second Screen Angebot RTL Inside.”

Unternehmen müssen sich darauf einstellen

Medien entdecken Storytelling. Eigentlich banal, denn das ist ja journalistische Kernaufgabe. Aber wenn es sich dabei um kritische Berichte zu Unternehmen handelt, dürfen diese die Dynamik nicht unterschätzen, die von den “Sendungsverlängernden digitalen Angeboten” ausgeht. Wer heute einfach abwartet, ob einer negativer Bericht zu weiteren Reaktionen führt, agiert blauäugig und fahrlässig. Die Sender sorgen schon selbst für den #Shitstorm auf der Facebook-Seite des Unternehmens – das gibt die Chance, die Geschichte weiterzuerzählen.

Ob es beim Markencheck so weit kommen wird, ist fraglich. Detlef Fintz hat angekündigt, dass sich der WDR für die neue Staffel des Markenchecks deutlich mehr Zeit für die fundierte Recherche nehmen wird. Wie in der Vergangenheit, sollen die betroffenen Unternehmen aber von Anfang an informiert sein. Nach der erfolgreichen Staffel des Team Wallraff bei RTL ist aber sicher davon auszugehen, dass auch der Markencheck in Zukunft noch kritischer werden wird. Dennoch, so Fintz, gehe man immer absolut ergebnisoffen an die einzelnen Folgen sowie Tests heran. Wann die neuen Folgen zu sehen sein werden und welche Unternehmen untersucht werden, hat er leider noch nicht verraten.

Foto: Laurin Schmid